China-Import Risiko

von | 15. Oktober 2023 | China Import | 0 Kommentare

China-Import Risiko: mögliche Risiken bei der Einfuhr aus China

Seien Sie sich Ihren Risiken bewusst

Als Importagentur ist es unser Anspruch dem Kunden stets den besten Service zu bieten. Wenn Sie das Gefühl haben wir nehmen uns zu viel Zeit den richtigen Handelspartner zu finden seien Sie sich stets bewusst dass die Agentur Frisch nicht das Risiko und die Verantwortung für anschließende Verluste tragen kann. Das Risiko bleibt immer bei Ihnen als Importeur. Aus diesem Grund arbeitet die Agentur Frisch achtsam und wählt nach allen vorhandenen Möglichkeiten die möglichst sichersten Wege in Zusammenarbeit mit Ihnen aus.

Einführer in die EU

Als Einführer in die EU können Sie für Schäden die durch das Produkt entstehen haftbar gemacht werden da dem Geschädigten nicht zuzumuten ist seine Rechte gegen einen Dritten im fernen Ausland geltend machen zu müssen. Genau deshalb ist es wichtig das Produkt vorab gründlich zu prüfen um mögliche Risiken vorab ausschließen zu können. Bitte informieren Sie sich über das Produkthaftungsgesetz bzw. lassen Sie sich von einem kompetenten Anwalt beraten. Gerne können wir Ihnen einen Rechtsanwalt dazu empfehlen.

Lieferungsrisiko – Ausfallrisiko – Kennenlernen des Lieferanten

Wir versuchen mit allen Mitteln der modernen Kommunikation die Zuverlässigkeit und Seriosität des Lieferanten zu prüfen. Wir empfehlen immer einen vorherigen Fabrikbesuch durch unsere Mitarbeiter in China, um einen persönlichen Eindruck von der Fabrik zu bekommen. Gerne besuchen wir die Fabrik in Ihrem Auftrag und erstellen ein Besuchsprotokoll nach Ihren Vorgaben. Sollten trotzdem noch Zweifel bestehen kann eine weitere Sicherheit in den Zahlungsbedingungen mit dem Exporteur vereinbart werden, z. B. durch eine LC-Zahlung.

Qualitätsrisiko

Nicht immer entsprechen die Waren wirklich dem was der Lieferant vorher in seinen Produktbeschreibungen angibt und wie es auf den Produktbildern wirkt. Wir empfehlen dass Sie sich Produktproben bzw. Stoff- und Materialproben zusenden lassen und diese im Labor testen lassen. Viele Produkte benötigen ROHS oder CE-Zertifikate. Es ist wichtig sich auch Kopien der Zertifikate zur Prüfung vorlegen zu lassen. Nicht selten liefern Hersteller aber auch nicht das, was Sie zuvor als Muster erhalten haben. Wir empfehlen daher zudem eine Warenabnahme vor Versendung zu beauftragen. Wir übernehmen das gerne für Sie. Wir führen eine augenscheinliche Abnahme durch da wir weder jedes einzelne Produkt für Sie testen können noch die technischen Möglichkeiten zur einwandfreien Materialprüfung vor Ort haben. Zudem gibt es keine Garantie dass der Lieferant die von uns geprüften Waren wirklich auch zum Spediteur gibt. Wir können das Risiko nicht völlig abnehmen, das heißt ein Restrisiko bleibt auch nach sorgfältigster Prüfung vorhanden. Wir bieten auch gerne einen Produktionsüberwachung während der Produktion an. Das ist allerdings sehr kostspielig da vom Produktionsbeginn bis zum Produktionsende und bis die Ladung verladen wird ein Mitarbeiter im Auftrag unserer Agentur die Produktion begleitet. Das lohnt sich daher nur bei sehr großen Produktionszahlen.

Transportrisiko

Bei Transportverzögerungen tragen Sie als Importeur das Risiko von Lieferverzögerungen sofern nicht mit dem Exporteur eine andere Vereinbarung getroffen wurde. Die Ware ist natürlich vor Zerstörung, Beschädigung oder Verlust auf dem Transportweg versichert, sofern die Agentur Frisch die Logistik durch die Haus-Spedition organisieren kann. Bei Sammelversand oder CIF Lieferungen sprechen Sie uns bitte bezüglich Versicherungen an.

Ein weiteres Risiko sind die Transportkosten. Die meisten Preise (z. B. Seefracht, Nachlauf, Dieselzuschläge etc.) sind Tagespreise. Alleine vom Feb. 2012 bis Mai 2012 haben sich die Kosten der Seefracht teilweise verdreifacht. Leider ist nie langfristig abzusehen, welche Transportkosten nach Fertigstellung der Waren zu erwarten sind. Daher kann bei einer Kalkulation nur von einem Richtwert jeweils der letzten Monate ausgegangen werden.

Nicht vernachlässigt sollten auch die Hafengebühren die noch zusätzlich anfallen können. Auch dies trifft oft auf Missverständnisse. Im Hafen haben Sie grundsätzlich drei Tage frei, die Ihnen der Spediteur in der Regel im Angebot als „Hafengebühr“ angeboten hat. Jeder weitere Tag kostet im Hafen Lagergeld und Demurrage. Doch wie kann das entstehen:

Fallbeipiel: Die Ware kommt am Freitag 27.05.16 am späten Nachmittag im Hafen an, der Zollantrag kann dann erst am Montag 30.05.16 gestellt werden, die Verzollung wird Dienstag 01.06.2016 freigegeben und die Ware kommt am 02.06. direkt auf den nächsten Zug oder Transporter. Da sind bereits sechs Tage am Hafen angefallen. Natürlich versucht jeder Spediteur diese Gebühren zu vermeiden.

Risiko bei der Verzollung

Die Agentur Frisch geht bei vorherigen Kalkulationen und Empfehlungen immer von den gängigen Zolltarifen aus bzw. in der Regel von den vom Hersteller im Drittland zur Verfügung gestellten Zolltarif. Sofern Sie sich von der Zollbehörde keine verbindliche Zollauskunft geben lassen, kann für diesen Zolltarif aber nicht garantiert werden. Das von der Zollbehörde ein anderer Zolltarif festgelegt wird ist Risiko des Importeurs.

Die Gebühren für die Verzollung werden je Zolltarif erhoben. Bitte berücksichtigen Sie, dass mehrere Zolltarife für verschiedene Produkte festgelegt werden können und die Gebühr für die Anmeldung zur Verzollung für jeden Zolltarif erhoben wird.

Die Gebühren für die Verzollung werden je Zolltarif erhoben. Bitte berücksichtigen Sie, dass mehrere Zolltarife für verschiedene Produkte festgelegt werden können und die Gebühr für die Anmeldung zur Verzollung für jeden Zolltarif erhoben wird.

Kursrisiko

Da Sie im Ausland oft mit der jeweiligen Landeswährung bzw. mit der USD-Währung bezahlen haben Sie als Importeur das Risiko der Währungsschwankungen. Devisenverluste gehen auf Ihre Kosten. Sofern das vorher vertraglich vereinbart ist kann der Exporteur evtl. Währungsverluste später anpassen und Ihnen den Differenzbetrag in Rechnung stellen

Politische Risiken

Auch politische Risiken sind nicht ausgeschlossen (z. B. Krieg, Streiks, Enteignungen, Zahlungsverbote) und gehen zu Lasten des Importeurs. Andere politische Risiken können auch zu Lasten des Exporteurs gehen (z. B. bei Inflation)

Wirtschaftliche Risiken

Unterschiedliche Gesetze, Ein- und Ausfuhrbestimmungen, Verordnungen sind ein Risiko des Importeurs wenn er diese Gesetze und Bestimmungen im Ausland nicht kennt. Chinesische Exporteure benötigen z. B. eine Exportlizenz ohne diese sie nicht exportieren dürfen (Ausnahme über Expressdienste wie DHL da diese dann als Exporteure auftreten)

Patente, Lizenzen und Zertifikate

Auf die meisten Markenartikel haben die Markeninhaber natürlich das Recht auf ihre Marke was bei der Einfuhr in ein Zollgebiet (z. B. die EU) durch den Gesetzgeber geschützt wird. Der Markeninhaber kann natürlich das Recht an seiner Marke durchsetzen. Genauso können auch bestimmte Details und Technologien geschützt sein und zur Einfuhr werden Lizenzen benötigt. Für bestimmte Handelswaren werden zudem Zertifikate wie CE, ROHS oder EEC & COC benötigt. Zu Ihrer Sicherheit können wir Ihnen einen Rechtsanwalt empfehlen der für Sie prüfen kann welche Unterlagen Sie für die Einfuhr in die EU benötigen. Dementsprechend unterstützen wir Sie dann Handelspartner im Ausland zu finden welche alle benötigten Unterlagen verfügen oder erwerben können. Es ist wichtig vertraglich festzusetzen wann welche Unterlagen beim Kauf und der Bezahlung vorzuliegen haben damit Sie nachweisen können dass Sie sich an sämtliche Vorgaben gehalten haben.

Die Agentur Frisch arbeitet schon mit zahlreichen Lieferanten zusammen die nach unserer aktuellen Kenntnis alle notwendigen Zertifikate und Lizenzen vorweisen können. Allerdings muss die Kontrolle regelmäßig wiederholt werden da sich auch Gesetze und Rechte anderer Hersteller stetig ändern können. Zudem wissen wir bei vielen Herstellern dass sie zuverlässig sind und das ihre Produkte eine gute Qualität haben. Durch unsere Kontakte vor Ort, z. B. China, Argentinien, Indonesien, sind wir auch über aktuelle politische und wirtschaftliche Ereignisse informiert und werden auch über Gesetze und Verordnungen informiert. Natürlich können wir nicht für jede Branche und jedes Produkt gleichermaßen gut informiert und beraten sein aber Ihre Risiken werden durch unsere Zusammenarbeit erheblich gesenkt. Eine Rechtsberatung können Sie durch unseren empfohlenen Rechtsanwalt jederzeit gerne erhalten.

Die wichtigsten Grundsätze beim ersten Import von einem neuen Lieferanten aus China (gilt auch für Lieferanten einiger anderer asiatischer Länder, wie z. B. Indien, Indonesien und Vietnam).

  • Nie von einem festen Liefertermin ausgehen und viel Zeit einplanen
  • Nur soviel investieren, wie Sie auch bereit sind zu verlieren
  • Nie Ware bereits verkaufen, die aus China noch nicht bei Ihnen angeliefert und geprüft ist.

Der Import aus China ist ein Hürdenlauf der immer wieder neue Überraschungen mit sich bringt. Wir sind bereit diesen Hürdenlauf für Sie zu gehen.

Risiken beim China Import (Global Sourcing)

Wissenschaftliche Ausarbeitung von David Frisch, Geschäftsführer der Agentur Frisch International

Consulting GmbH & Co. KG aus Berlin.

  1. I. Wachstumsmarkt China
  2. II. Risiken beim China Import, Risiken beim Global Sourcing
  3. III. Chancen beim China Import, Chancen beim Global Sourcing

In Südchina sind mittlerweile viele Textilunternehmen verschwunden, da die Produktion in Ländern wie  Indien,  Pakistan,  Bangladesch,  Vietnam  oder  auch  Indonesien  mittlerweile  viel  günstiger geworden ist, als es jetzt noch in China möglich ist. Noch vor wenigen Jahren war ein Großteil der im Westen zu kaufenden Textilien noch „Made in China“. Wir müssen uns damit beschäftigen, ob China noch ein Niedriglohnland ist, auf jeden Fall muss sich China immer mehr mit dem Wettbewerb beschäftigen.

I. Wachstumsmarkt China

Auch wenn wir noch immer oft in den Medien davon hören, dass die Wirtschaft in China schwächelt, darf man nicht übersehen, dass dies nur bedeutet, dass die Wirtschaft langsamer wächst, ein Wachstum ist aber noch immer gegeben. Am 15.04.2016 wurde dieser mit 6,7 % angegeben.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – 15.04.2016

In Deutschland ist der Wirtschaftswachstum bei nicht einmal 0,2 % und dennoch gehört Deutschland zu den größten und erfolgreichsten Volkswirtschaften. Daran ist zu erkennen, dass Wirtschaftswachstum eines Landes und die Stärke der Wirtschaft nicht unbedingt als Maßstab zueinander gesetzt werden können. Die Wirtschaftsentwicklung in China ist immer noch gigantisch, wenn man sich dagegen den Bau neuer Flughäfen und neuer Zugverbindungen und die Erhöhung der Passagierzahlen an den Flughäfen in China um etwa 70 % seit 2010 ansieht. Alleine in 2015 wurden in China 45 neue Flughäfen gebaut und 88 Flughäfen wurden enorm erweitert. (Tille 2010, S. 7)

Da China aber auch von der Qualität sich immer mehr dem westlichen Wettbewerb anpasst, kann erwartet werden, dass sich China auch langfristig gesehen vom Billigimage lösen wird, was sich dann natürlich auch an den Preisen bemerkbar machen wird.

II. Risiken beim China Import, Risiken beim Global Sourcing

Gesetzliche Rahmenbedingungen sind ein Risiko, das oft unterschätzt wird, aber schwere Auswirkungen auf den Global Sourcing haben kann. In Peking wurde z. B. die Anzahl der jährlichen Neuzulassungen für Pkw von 50 000 auf 20 000 eingeschränkt, was zu einem erheblichen Risiko für die  Automobilindustrie  geworden  ist.  Die  20  000  Zulassungen  wurden  im  Lotterie-Verfahren vergeben. Auch andere chinesische Städte wie z. B. Guangzhou oder Shenzhen denken bereits über ähnliche Rahmenbedingungen nach. (Kühl und Grundhoff 2011, S. 17 bis 18)

Ein weiteres nicht kalkulierbares Risiko ist das Währungsrisiko. Durch den    Einkauf von Fremdwährungen und die Streuung von Lieferanten aus verschiedenen Herkunftsländern kann das Risiko aber minimiert werden.

Mit der Erhöhung der Entfernungen zu den Lieferanten können sich die Frachtkosten im Normalfall erhöhen. Dies kann zumeist nur durch größere Abnahmemengen oder neue Rahmenverträge mit den Fuhrunternehmen kompensiert werden. Bei Lieferungen aus Drittländern fallen zudem Zollgebühren an.   Weitere   Risiken   sind   dabei   Bestimmungen   zu   erhöhten   Zollgebühren   zum   Schutz   des europäischen Marktes, wie z. B. der Anti-Dumping-Zoll auf Fahrräder aus China. Durch die verlängerten      Wiederbeschaffungszeiten  wird  ein  höherer  Cash-Flow  benötigt,  da  der Mindestbestand in der Lagerwirtschaft wesentlich höher anzusetzen ist, als bei kurzen Lieferzeiten, z. B. bei Lieferanten im Inland oder EU-Ausland.   Auch die Planungsfähigkeit wird dabei erheblich erschwert. Erschwerend hinzu kommt, dass die Lieferanten aus Fernasien oft sehr lange Produktionszeiten haben, die zudem auch oft unerwartet verlängert werden. Dem entgegengesetzt werden können größere Lagerbestände bzw. höhere Mindestbestände. Wenn der Lieferant jedoch termintreu liefert, kann es wiederum zu Engpässen im Lager kommen, insbesondere bei Saisonware. Die Terminprobleme betreffen bei Bestellungen aus dem Drittland aber nicht nur die ggf. längeren Produktionszeiten des Herstellers, sondern auch eine längere Verweildauer bei der Zollbehörde (im Ausgangs-   oder   Eingangszoll)   oder   Verspätungen   bei   der   Verschiffung   können   zu   längeren Lieferzeiten führen. Treten Qualitätsprobleme auf, die erst beim Abnehmer erkannt werden, sind Nachlieferungen eher schwierig. Zum einen ist der Rückversand von Reklamationen oft unverhältnismäßig teuer, zudem dauert die Nachproduktion und Nachlieferung sehr lange. Wird die Nachlieferung  dann  noch  aufgrund  des  Zeitdrucks  per  Luftfracht  vorgenommen,  ergeben  sich erhöhte Kosten gegenüber der „günstigen“ Seefrachtkosten. (Faust und Gan Yang 2013, S. 38)

Der  Handel  mit  Drittländern  wird  nach  der  Erfahrung  des  Geschäftsführers der    Agentur Frisch International Consulting GmbH & Co. KG aus Berlin, Herrn David Frisch, Unternehmensberater mit Schwerpunkt Handel China (folgend Frisch genannt), insbesondere auch durch die Sprachbarrieren und der Unkenntnis über die Mentalität der ausländischen Geschäftspartner erschwert. Auch die Entfernung macht es oft schwierig, da die im Normalfall regelmäßig wichtigen persönlichen Verhandlungen nur schwer realisierbar sind. Gerade aufgrund der völlig unterschiedlichen Mentalität wäre es aber oft gerade von Nöten Schwierigkeiten in einem persönlichen Gespräch auszuräumen. Der Aufwand der Verhandlungen per Email wird dadurch gerade bei Verhandlungen mit chinesischen Lieferanten sehr zeitraubend und aufwendig. Frisch hat festgestellt, dass der Einkauf in China für viele Einkäufer völliges Neuland bedeutet. Alleine schon unterschiedliche Gesetze, Rechtsauffassungen, Qualitätsansprüche, Normen, Umgangsformen und Regeln machen es oft sehr schwer, in den ersten Einkaufsverhandlungen eine entsprechende Harmonie zwischen Einkäufer in Deutschland und Lieferant in China herzustellen. Aus Erfahrung   von Frisch werden die vielen Nebenkosten bei der Beschaffung von Dritten von den Einkäufern nicht genügend gewürdigt. Es sollte  einem  schon  bewusst  sein,  dass  sich  ein  Einkauf  aus  einem  Drittland  auch  erst  bei entsprechend großen Abnahmemengen lohnt. Nebenkosten wie Logistik, Qualitätssicherung und Geldverkehr  fallen  gerade  bei  kleinen  Abnahmemengen  erheblich  ins  Gewicht.  Doch  auch  bei größeren Bestellmengen sollten alle Nebenkosten wie auch zusätzlich die Zollgebühren, Hafengebühren, Versicherungen und die Auslage der Einfuhrumsatzsteuer im Vorfeld kalkuliert werden, um die Einsparpotentiale realistisch einschätzen zu können. Nicht vernachlässigt werden sollte dabei auch der höhere Kapitaleinsatz durch höhere Bestellvolumen in Berücksichtigung der langen Lieferzeiten per Seefracht.

Lieferverträge werden in China oft so ausgelegt, dass viele Vereinbarungen leicht umgangen werden können. Oft geben chinesische Lieferanten keine Fehler zu und lasten alle zusätzlichen Kosten und Qualitätsprobleme dem Kunden an, wenn nicht konkret etwas dazu vereinbart wurde. Daher sollten Lieferverträge immer ausführlich und gut durchdacht sein.

Jeder Importeur sollte sich zudem bewusst sein, dass er rein gesetzlich in Deutschland bei der Einfuhr in das EU-Wirtschaftsgebiet selbst als Hersteller zählt und sich entsprechend selbst mit den EU- Normen und Einfuhrbestimmungen beschäftigen muss. Dazu gehört u. a. die Beachtung der Produktkennzeichnungspflichten, Verpackungsverordnung, der Elektroschrottverordnung, der Batterieverordnung   und   den   Regulierungen   der   EU,   die   oft   eingehalten   werden   müssen, insbesondere wenn bei dem Produkt eine Konformitätserklärung (CE) erforderlich ist, wie z. B. bei den meisten Elektrogeräten oder auch bei Spielzeug. Wichtig für jeden Kunden, der Kosten sparen möchte ist die Lieferantenentwicklung. Lieferanten die bereits in hoher Qualität im Drittland produzieren und die hier notwendigen Richtlinien erfüllen können, sind in der Regel auch nicht mehr im Low-Cost-Level. Niedrige Kosten können oft erst langfristig realisiert werden, in dem Hersteller eigenständig entwickelt werden. Dabei darf aber auch nicht vergessen werden, dass viele Zertifikate in China einfach „erkauft“ werden können, so Frisch. In der Praxis sind bei der Lieferantensuche oft

90 % der übersandten Zertifikate der Lieferanten „Fälschungen“. Den Lieferanten in China ist oft nicht  bewusst das  der Käufer  in Deutschland nun wirklich  die  Regulierungen einhalten  möchte, sondern da ist nicht selten der Gedanke „Hauptsache es ist ein Zertifikat da“.

Um das Transportschaden-Risiko oder allgemein die Haftung beim Transport machen sich nach der Erfahrung von Frisch nur die wenigsten Importeure Gedanken. Oft wissen die Einkäufer noch nicht einmal mit welcher Incoterms die Ware verschifft wird. Die Incoterms geben den Erfüllungsort und Gefahrenübergang der Ware an, also auch der Zeitpunkt bis wann die Haftung beim Lieferanten und ab wann beim Einkäufer liegt. Übernimmt der Lieferant den Transport bis zum Hafen in Hamburg (CIF), kann der Lieferant zudem noch spezielle Gebühren selbst am Hafen Hamburg festlegen lassen, von denen der Einkäufer in Deutschland dann erst überrascht wird und der vermeintlich günstige Transport    unerwartet    zu    einem    hohen    Kostenanteil    wird.

Um  die  Preise  zu  erreichen  die  oft  von  den  Käufern  in  Deutschland  gesucht  werden,  sind  die Hersteller in Drittländern oft auch bereit, dafür an der Qualität einzusparen. Der hohe Kostendruck den die Einkäufer in Deutschland oft verbreiten, führt zu einer minderwertigen Qualität, da die Hersteller in Asien versuchen dem Kostendruck gerecht zu werden, doch die Kosten oft nur noch anhand Einbußen in der Qualität eingespart werden können. Oft verkalkulieren sich die Lieferanten in China auch bei der ersten Lieferung, was zu plötzlichen Preiserhöhungen bei der zweiten Lieferung in nicht seltenen Fällen von bis zu 30 % führen kann. (Feisel 2008, S. 27 bis 28).

Das größte Risiko beim China Import ist wohl die Qualität. Nicht selten hört man von Rückrufaktionen großer Hersteller von Waren „made in China“ und jeder der aus China importiert war sicherlich mehr oder weniger auch schon von Qualitätsproblemen betroffen. Dies ist oft auch der schlechten Ausbildung der Mitarbeiter verschuldet. Viele Importeure sind aber auch am Versuch dies zu Verbessern  gescheitert.  Die  nun  speziell  geschulten  Mitarbeiter  bewerben  sich  mit  den  neuen

Referenzen bei gut zahlenden Fabriken ausländischer Investoren und das führt zu einer hohen Fluktuation. Für den, der mit Low-Cost produzieren möchte, sind gut ausgebildete Mitarbeiter in China eher schwer zu halten, da die Chancen für gut ausgebildete Mitarbeiter in China sehr gut sind, auch sehr gut bezahlte Arbeitsplätze zu ergattern.

Natürlich ist auch die Produktpiraterie in China als Risiko zu bezeichnen, allerdings spielt das oft keine Rolle, solange man mit dem Hersteller ein gutes Verhältnis hat und von diesem weiterhin beliefert wird. Die eigene Marke muss auch schon einen bestimmten Stellenwert erreicht haben, sprich eine internationale Bekanntheit, damit sich der Lieferant die Mühe macht, das Produkt des Kunden als „Eigenes“ zu verkaufen bzw. als Plagiat. Ein größeres Risiko ist es, ein vom Lieferanten angebotenes Produkt ohne weitere Prüfung zu importieren, da die Chinesen nicht selten die Produktdesigns kopieren und das Risiko eines Deisgnschutz-Verstoßes damit natürlich hoch ist. Ein Blick in die Recherchedatenbank vom Marken- und Patentamt sollte daher vor einem Import nicht schaden, um das Risiko des Verkaufsverbots oder von Schadensersatzforderungen zu mindern.

III. Chancen beim China Import, Chancen beim Global Sourcing

Ein Hauptgrund, um in den Global Sourcing einzusteigen, ist die gewollte Reduzierung von Materialkosten.   Durch   einen   größeren   Pool   an   Lieferanten   im   Ausland,   kann   zudem   die Marktstellung  und  damit  auch  die  Verhandlungsfähigkeit  gegenüber  der  Lieferanten  gestärkt werden. Werden die Lieferanten in verschiedene Herkunftsländer gestreut, können Versorgungsengpässe  aufgrund  neuer  Bestimmungen  in  einem  Herkunftsland minimiert  werden. Durch immer vorhandene alternative Liefermöglichkeiten kann ebenso auf Insolvenzen oder sonstige möglichen Lieferausfälle flexibler reagiert werden.

Viele Hersteller in China produzieren das Produkt vollständig im eigenen Betrieb, so weiß Frisch, dass bei einigen Hersteller in einer Fabriketage die Formen und Werkzeuge produziert werden, in einem anderen Fabrikbereich die Plastikgehäuse und in einem weiteren alle technischen Bestandteile des Innenlebens  des Produkts.  Dies schafft  natürlich Transparenz für  den  Einkäufer,  es wird  an der Logistik in China gespart, da weniger Zulieferer involviert sind und wenn Probleme auftreten, kann schneller nachverfolgt werden, in welcher Produktionsstufe es zu dem Problem gekommen ist und wie der Fehler am besten zukünftig vermieden werden kann. Insbesondere aber in den Punkten

„Qualitätssicherung“, „Qualitätstechniken“ und „Dokumentation der Produktion“ benötigen viele chinesische Lieferanten noch viele Schulungen und Beratungen. Dies sollte Anreiz für den Importeur sein mit dem chinesischen Lieferanten eine gemeinsame Prozessoptimierung aufzubauen, was für eine langfristige Zusammenarbeit für beide Seiten von Nutzen sein wird. (Faust und Gan Yang 2013, S. 56).

Die Agentur Frisch unterstützt als Unternehmensberatung für den China Import bei den gesamten Dienstleistungen dem Einkauf aus China betreffend.

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