CO2 Zertifikate ab 2026 verpflichtend

von | 22. August 2025 | China Import | 0 Kommentare

CBAM einfach erklärt: Was Importeur:innen jetzt über das CO₂-Zertifikat wissen müssen

Was ist CBAM überhaupt?

Die EU hat 2023 ein neues System eingeführt, das Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) heißt. Auf Deutsch: CO₂-Grenzausgleichsmechanismus.
Das Ziel ist einfach: Produkte, die in der EU hergestellt werden, unterliegen strengen Klimavorgaben und müssen CO₂-Kosten tragen. Damit importierte Produkte nicht billiger sind, nur weil sie im Ausland ohne Klimaschutz produziert wurden, gleicht CBAM diesen Vorteil aus.

Kurz gesagt: Wer emissionsintensive Produkte wie Stahl, Zement, Aluminium, Düngemittel, Strom oder Wasserstoff in die EU importiert, muss künftig die verursachten CO₂-Emissionen nachweisen und bezahlen.


Warum betrifft das gerade Importeure?

Früher war das nur ein Thema für Hersteller innerhalb der EU. Jetzt aber müssen auch Importeure nachweisen, wie viel CO₂ bei der Produktion ihrer importierten Ware angefallen ist.
Das bedeutet:

  • Ohne CO₂-Nachweis gibt es keine legale Einfuhr mehr.

  • Ab 2026 müssen zusätzlich CBAM-Zertifikate gekauft werden, deren Preis an den EU-Emissionshandel (ETS) gekoppelt ist.


Fahrplan für Einsteiger:innen

2023 – 2025: Übergangsphase

  • Nur Meldepflicht: Jeder Importeur muss vierteljährlich berichten, wie viel CO₂ in seiner Lieferkette steckt.

  • Noch keine Kosten, aber Bußgelder bei Falschangaben.

Ab 2026: Volle Umsetzung

  • Importeur muss CBAM-Zertifikate kaufen und abgeben.

  • Preis je Zertifikat = aktueller CO₂-Preis im EU-Emissionshandel (zurzeit ca. 80–90 €/t CO₂).

Bis 2030: Erweiterung

  • Immer mehr Produkte werden einbezogen (z. B. Chemie, Maschinen).

Bis 2034: Endgültige Anpassung

  • Alle kostenlosen CO₂-Zertifikate für EU-Unternehmen entfallen. Dann gilt: gleiche Regeln für alle.


Welche Pflichten habe ich als Importeur konkret?

  1. CO₂-Daten sammeln: Schon heute mit Lieferanten klären, wie viel CO₂ bei der Produktion entstanden ist.

  2. Quartalsberichte abgeben: EU-Vorgaben für die Emissionsmeldung einhalten.

  3. Zertifikate kaufen (ab 2026): Für jede importierte Tonne CO₂ ein Zertifikat abgeben.

  4. Verifizierung sicherstellen: Ab 2026 müssen alle Angaben von akkreditierten Prüfern bestätigt werden.


Beispiel: So funktioniert’s in der Praxis

  • Du importierst 100 Tonnen Stahl.

  • Bei der Herstellung sind 2 Tonnen CO₂ pro Tonne entstanden → also 200 t CO₂.

  • EU-CO₂-Preis: 85 € pro Tonne.

  • Du musst 17.000 € in CBAM-Zertifikaten kaufen und abgeben.


Was passiert, wenn ich nichts mache?

  • Bußgelder bis zu 50 € pro Tonne CO₂ in der Übergangsphase.

  • Keine Einfuhr ab 2026 ohne Zertifikate.

  • Gefahr von Rückruf, Zollproblemen und Imageschäden.


So bereitest du dich richtig vor

  • Lieferanten jetzt schon ansprechen und CO₂-Daten einfordern.

  • Prozesse digitalisieren – einfache Excel-Listen reichen bald nicht mehr.

  • Schulungen besuchen oder Beratung nutzen, um keine Fristen zu verpassen.

  • Frühzeitig ein Budget für CO₂-Zertifikate einplanen.


Fazit: CBAM ist Pflicht, keine Kür

Auch wenn es kompliziert klingt: CBAM ist kein „neues Bürokratiemonster“, sondern ein fairer Wettbewerbsausgleich.
Wer sich frühzeitig vorbereitet, kann sogar einen Vorteil daraus machen – etwa durch klimafreundlichere Lieferketten und ein besseres Image bei Kund:innen.

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