Ein Kommentar zur Verantwortung lokaler Berichterstattung – und wie sie bei Michael Wolff offenkundig verlorenging
Skandaltitel statt Substanz
Auf „Schulzendorfer.de“ veröffentlichte Redakteur Michael Wolff kürzlich einen Artikel, in dem er einen angeblichen „Datenskandal“ beschwört.
Wer den Beitrag jedoch aufmerksam liest, stellt schnell fest: Es fehlen Beweise, Quellen und jede nachvollziehbare Grundlage.
Die zentrale Behauptung lautet, es gebe „Indizien für einen unbefugten Zugriff auf die Internetseite der Gemeinde Schulzendorf“.
Doch welche Indizien das sein sollen, bleibt unbeantwortet.
Keine Protokolle, keine technischen Analysen, keine Stellungnahmen von Behörden oder der Gemeinde selbst werden angeführt.
Was als Enthüllung verkauft wird, ist in Wahrheit reine Spekulation.
Rufschädigung statt Recherche
Problematisch ist vor allem, dass der Artikel eine einzelne Person öffentlich in den Fokus stellt – obwohl diese
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nicht Betreiber der Vereinswebsite ist,
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keinen Zugriff auf Systeme der Gemeinde hatte und
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keinerlei redaktionelle Verantwortung für Inhalte auf der Gemeindeseite trägt.
Tatsächlich stammten die betroffenen Inhalte aus einer Testumgebung eines Vereinsprojekts und wurden durch eine versehentlich aktivierte Synchronisierungsfunktion automatisch eingeblendet – ein Umstand, der im Artikel sogar erwähnt, aber dann ignoriert wird.
Wer solche Fakten kennt und trotzdem öffentlich Verdacht streut, betreibt keine Aufklärung, sondern beschädigt gezielt den Ruf anderer.
Fachliche Lücken mit dramatischen Worten übertüncht
Anstatt technische Hintergründe sauber zu erklären, werden Begriffe wie „Backend“, „Synchronisierung“ oder „Staging“ ohne Kontext dramatisiert.
Der Artikel stellt suggestive Fragen, die beim Leser Misstrauen erzeugen sollen, aber keinerlei Belege liefern:
„Welche Protokolle existieren, um Inhalte vor einer Veröffentlichung zu prüfen?“
„Was, wenn externe Dritte gezielt Missbrauch betrieben haben?“
Solche Fragen wären nur dann legitim, wenn es auch Beweise für Missbrauch gäbe – die gibt es aber nicht.
Der Eindruck entsteht, als sei es nicht um Recherche, sondern um Skandalisierung gegangen.
Journalismus braucht Fakten, keine Fiktion
Seriöser Journalismus bedeutet, sorgfältig zu prüfen, zu belegen und fair zu berichten.
Der Artikel auf „Schulzendorfer.de“ macht das Gegenteil:
Er konstruiert eine Geschichte, ignoriert belegbare Fakten, und erklärt eine technische Panne voreilig zum politischen „Skandal“.
Das ist kein investigativer Journalismus – sondern verantwortungsloses Meinungsmachen.
Und es schadet nicht nur den Betroffenen, sondern langfristig auch der Glaubwürdigkeit lokaler Medien.
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