Die Kostenfalle bei CIF-Lieferungen aus China: Wenn Fantasiegebühren den Import verteuern
CIF – das klingt zunächst wie ein Rundum-sorglos-Paket: „Cost, Insurance and Freight“ bedeutet, dass der chinesische Lieferant die Ware auf eigene Kosten verschifft, versichert und in den Hafen des Bestimmungslandes bringt. Viele Importeure – gerade Einsteiger – glauben daher, mit CIF eine sichere und einfache Lösung zu wählen.
Doch der Schein trügt. Denn was viele nicht wissen: Die eigentlichen Kosten beginnen oft erst nach Ankunft im europäischen Hafen. Und genau dort lauert eine gefährliche Falle – in Form von versteckten, intransparenten oder frei erfundenen „Fantasiegebühren“, die CIF-Lieferungen aus China schnell deutlich teurer machen können als erwartet.
⚠️ Was ist CIF – und wo liegt das Problem?
CIF regelt lediglich den Transport bis zum Entladehafen – zum Beispiel Hamburg, Rotterdam oder Antwerpen. Alle Kosten ab dort (z. B. Entladung, Terminal Handling Charges, Zollabfertigung, Zustellung) trägt der Importeur.
Und genau hier nutzen asiatische Spediteure oder deren lokale Partner mitunter ihre Position aus – und schlagen kräftig drauf. Klassische Beispiele für übliche “Fantasiegebühren” die erst im Hamburger Hafen entstehen. :
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„Handling Fee“ – 150 €
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„Release Fee“ – 100 €
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„THC“ (Terminal Handling Charge) – 250 €
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„Security Surcharge“ – 80 €
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„ISPS Fee“ oder „Import Service Fee“ – 200 €
Diese Gebühren sind oft nicht verhandelbar, da der Lieferant die Spedition auswählt – nicht Sie als Importeur. Sie müssen zahlen, sonst bekommen Sie Ihre Ware nicht freigegeben. In diesem Beispiel hätten Sie Fantasiegebühren von 780 Euro, der Transport beim Lieferanten hat (so traumhaft es auch klang) nur 50 Euro gekostet, Gesamt sind Sie nun aber bei 830 Euro, der Transport über einen Deutschen Spediteur hätte nur 400 Euro gekostet, Sie zahlen nun mehr als das Doppelte
🔍 Warum sind diese Gebühren problematisch?
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Sie sind nicht vorab einsehbar
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Sie sind nicht reguliert (keine Preisaufsicht)
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Sie können nicht abgelehnt werden (Ware wird sonst nicht ausgeliefert)
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Sie verschleiern die wahren Transportkosten – was auch den Zollwert beeinflussen kann
✅ Wie kann man sich schützen?
Empfehlung | Vorteil |
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FOB oder EXW statt CIF | Sie wählen Ihre eigene Spedition & behalten Kontrolle |
DDP nur mit klarer Kostendefinition | Nur sinnvoll, wenn Fixpreis vorab vereinbart, davon würden wir aber eher abraten, da die Ware von den chinesischen Spediteuren oft ins Land “geschmuggelt” wird und ohne das Sie es wissen, haben Sie dann unverzollte und unversteuerte “Schmuggelware” im Lager. |
Transparenz vom Lieferanten fordern | Fragen Sie konkret: Welche Kosten fallen im Zielhafen an? |
Eigene Spedition beauftragen | Klare Angebote, deutschsprachiger Support, keine Überraschungen |
🧠 Fazit: CIF = Kontrolle ist futsch
CIF mag auf dem Papier bequem klingen, ist aber für viele Importeure – gerade ohne Erfahrung – eine Kostenfalle mit teurem Nachspiel.
Wer professionell importieren will, sollte Transparenz und Kontrolle über die Logistikkette behalten. Dazu gehört auch, selbst über Spedition, Versicherung und Abläufe zu bestimmen – statt sich dem Spielraum fremder Agenten auszusetzen.
Tipp: Wir helfen Ihnen gern, Ihre Transportkette zu optimieren und echte Preise zu vergleichen. Ein eigenes Angebot mit europäischer Spedition ist oft günstiger als man denkt – und Sie behalten die volle Kontrolle.
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